Reklamation an Tisch 1

UH1Ich habe es geahnt, die Zwei gehören eingewiesen – nix klappt mehr, der Service hat sich dramatisch verschlechtert.
Heute morgen gab es keine Katzen-Milch dazu, null!
Sie servierten uns leere Milchnäpfe – nur das Schüsselchen, ohne Inhalt.

Fassungslos haben Dolce und ich uns angesehen, bevor wir lauthals reklamierten. Meine Menschen tragen leere Schälchen durch die Gegend und merken es nicht, behämmert.
Ob unseres Gezeters merkte der Kellner schließlich, dass etwas nicht stimmte. Unter tausend Entschuldigungen brachte er die milchlosen Näpfe zurück in die Küche, wo Esther sie füllte.
»Na bitte, geht doch« klatschte ich der minderbemittelten Servicekraft an den Kopf.

Was wollen Sie mit Leuten, die sonntags einkaufen fahren? Wir sind doch nicht in Amerika, 24/7 (24 Stunden geöffnet, an 7 Tagen), da könnte Tommy auch nachts los.
»Ich kann nicht schlafen«
»Dann fahr doch zu Lidl«

Meine Schlussfolgerung: Es ist Zeit sich nach einer Unterbringungsmöglichkeit umzusehen. Nein, nicht für Katzen, für ein leicht dementes Ehepaar – noch kein Pflegefall (zumindest sie nicht, bei ihm habe ich so meine Bedenken) bisschen wunderlich eben.
Es gibt doch die Demenzdörfer, mit Wohnhäuschen, einem Geschäft (sonntags geöffnet) und einer Fake-Bushaltestelle – kennen Sie, oder?
Tierhaltung ist ebenfalls möglich, das wäre genau das Richtige – ich könnte also mit.
Katzen dürfen dort einziehen, auch wenn sie nicht dement sind – König im Demenzdorf wäre zumindest kein sozialer Abstieg.

Wir könnten Stofftiere anschaffen, diese mit einem Chip versehen und sie im Dorf aussetzen. Wenn die Bewohner sie finden, würden sie die Plüschtiere bei Esther, der Leiterin des Demenzdorf-Tierheims, abgeben.
»Thomas schau mal nach, ob der Panda gechipt ist«
»Ja, da haben wir aber Glück, ruf mal bei Schwester Tasso an und lass dir die Adresse des Besitzers geben«
»OK, Du kannst den Panda vielleicht noch vor dem Mittagessen zurückbringen«
Zack, rein mit dem Stoff-Panda in das Leiterwägelchen und los, in die Sonnenallee 4.

Ich sehe es deutlich vor mir, das wird echt toll. Wir könnten einen Elefanten an der Fake-Bushaltestelle anbinden. Der ausgesetzte Plüschelefant sorgte für tagelangen Gesprächsstoff.
»Wer setzt nur einen Elefanten aus?« »Der arme Elefant« »Gott sei Dank, war der Elefant gechipt« »Zum Glück hat Frau Huber gleich die Besitzer gefunden«.
Dizzy und Schwester Tasso, das wird ein Super-Team – wenn wir wöchentlich zwei Stofftiere aussetzen, hat Esther genug zu tun. Als Nebeneffekt kommt Abwechslung in´s Demenz-Dorf.

Sagen Sie nicht, ich hätte ein Schandmaul, man muss sich rechtzeitig Gedanken machen, wie alles weitergeht.
E+T haben bereits etliche Jährchen auf dem Buckel – ich bin zufrieden mit meiner Lösung, Sie nicht?
So findet der kluge Kater nur durch fehlende Milch die
Lösung des Demenz-Problems seiner Dosenöffner – bin ich an Genialität zu übertreffen?
(Eine rein rhetorische Frage, die Antwort kennen Sie!)

Bis bald, Ihr Dizzy
Bis bald, Ihr Dizzy