Der Katzen-Umzug

UH3Der Umzugswagen ist gepackt, die Stunde des Abschieds gekommen.
Die Bande ein letztes Mal knuddeln, streicheln und das ohrenbetäubende Dreier-Schnurren genießen.
Trotz der Begeisterung über die gelungene Vermittlung fällt Esther der Abschied überraschend (gewohnt) schwer.


Haben wir alles? Vermittlungsunterlagen, Spielzeug, das Kuschelkissen, ihre Schmusedecke mit ein bisschen Ulmenhof-Geruch, die Lieblings-Höhle…. Bei einem Katzenumzug kommt Einiges zusammen.
»Brauche ich den Anhänger?«, selbst ein Scherz vermag Esthers Tränen nicht zu trocknen, nichts Neues für den Begleittrupp.

UH2Um die Eingewöhnung zu erleichtern, nimmt Frau Huber noch eine Platte mit Lieblingsfutter mit, so wie es die Rasselbande gewohnt ist.
Fotoapparat, Geld (kein Benzin mehr), Brille, die Adresse ins Navi hämmern….

»Hast Du die Impfpässe?«
»Jaaaha«
»Esther, ich gehe nochmal mit den Hunden«
»Beeil dich, wir müssen gleich los. Weißt Du, wo meine Lesebrille ist?«

Seitenweise ließe sich der Wahnsinn fortsetzen, es ist ein Mini-Einblick in das, was bei einer Vermittlung abgeht.
Vor dem Einpacken der Meute ein Hundespaziergang
»Kannst Du bitte etwas schneller schnuppern, schau mal auf die Uhr… Paula muss auch noch raus«
Umziehen (frische Hose, sauberes Hemd) fällt flach, den Leuten wird es egal sein.
Junge, Junge da bist Du vor der Abfahrt schon fix und alle.

Man kann abends richten, soviel man will – morgens ist Hektik angesagt.
»Sollen wir auf dem Rückweg ins Krankenhaus, kurz nachsehen, wie es meiner Mutter geht?«
»Nein, Monika möchte nach Hause, das schaffen wir nicht«

Seit der Ulmenhof mit einer außergewöhnlichen Jäger-Gattung konfrontiert ist, wagen wir nicht mehr, den Hof unbeaufsichtigt zu lassen. Selbst ein Katzenumzug bedarf genauer Planung, irgendwer muss die Stellung halten.
Vorbei die Zeiten der rücksichtsvollen und vertrauenswürdigen Jägerschaft – Angst regiert jetzt unser Denken.
Wir müssen stets jemanden finden, der anwesend ist, wenn wir gemeinsam unterwegs sind – lästig aber unabdingbar um die Unruhe zu besänftigen.

Als wir losfahren liegen wir überraschenderweise im Zeitplan, nichts vergessen, selbst die Brille ist an Bord. Wir tuckern gemütlich, Katzen mögen keine Rennen, gen neuer Heimat. Esther hat nicht übertrieben, ein tolles Zuhause für die Kätzchen, hier werden sie sich wohl fühlen. Nette Leute etc. – kommen wir nun zu dem versprochenen Foto, ähm, nichts vergessen???

Anhand des für Super-Fotos reservierten Platzes können Sie erraten, weches Utensil wir vergaßen. Bilder liefern deshalb die frischgebackenen Besitzer nach. Das ist auch viel sinnvoller, Sie sehen dann gleich, wie es den Kleinen geht – Mensch, ich habe die Kamera eben vergessen, kann doch mal passieren!!!
(»Mir nicht« würde Esther jetzt sagen).

Stellen Sie sich hier bitte ein paar tolle Fotos vor – das neue Zuhause ist wirklich klasse! 

(Falls Sie Fehler finden, bitte überlesen – ich habe den Beitrag schnell reingehämmert, muss ins Krankenhaus, schauen wie es meiner Mutter geht.)