Wir trauern um uns liebgewordene Menschen, der Alltag zwingt uns jedoch, nicht innezuhalten.
Erst letzte Woche verstarb eine gute Freundin, es war ein ziemlicher Schock für uns. Da sie aus unserer »alten Heimat« ist, können wir nicht einmal zu ihrer Beerdigung gehen.
Vielleicht wird sie merken, dass unsere intensiven Gedanken sie begleiten.
Gestern Nacht entschlief eine sehr nette Dame, zu der sich im Lauf der Jahre eine tiefe Beziehung aufgebaut hat – sie war eine besondere Freundin des Ulmenhofs.
Ihr Geist war trotz ihrer 90 Jahre hellwach, letzten Monat haben wir sie glücklicherweise noch einmal besucht.
Die Dame hatte 5 Katzen, an denen sie unsagbar hing – nach dem Tod ihres geliebten Mannes waren ihre Lieblinge das einzige, was ihr Halt gab. Wir sprachen bei Besuchen oder Telefonaten viel über ihre Katzen, die ihr allesamt zugelaufen sind….
Letztendlich gaben wir ihr unser Wort, uns um ihre Schützlinge zu kümmern, sollte dies einmal nötig sein.
»Frau Huber, ich kann nicht beruhigt sterben, wenn ich meine Tiere nicht in guten Händen weiß«
Wenn Sie uns ein wenig kennen, können Sie erahnen was das für uns bedeutet, auch, dass wir unser Wort nicht leichfertig geben.
Gestern haben wir die Katzen auf den Ulmenhof geholt, sie sind ziemlich »durch den Wind«, es war viel für die Tiere. Esther, die diese Katzen gut kennt, hat den Eindruck, dass sie in tiefe Trauer um ihr Frauchen verfallen sind. Sie verhalten sich anders, als Pensionskatzen, es ist wirklich Trauer zu nennen – hoffentlich gibt es sich bald.
Die Katzen sind zusammen in einem sehr großen Zimmer untergebracht – trennen wollten wir sie keinesfalls.
Eigentlich war geplant, so hatten wir es auch mit der Dame besprochen, dass wir uns bemühen, ein gutes Zuhause für die Tiere zu finden. Ob sich das jemals verwirklichen wird, die Jüngsten sind sie nicht mehr, steht noch in den Sternen. Sollte es nicht gelingen, bleiben die Katzen auf dem Ulmenhof.
Egal wie es kommt, werden wir uns um die Tiere kümmern – wir haben unser Wort gegeben, wozu wir ohne »wenn und aber« stehen. Wir überlegen so etwas reiflich, sagen wir schließlich zu, kann man sich auf uns verlassen, fertig.
Zu all der Trauer, die bei uns herrscht, haben wir momentan irrsinnig viel zu tun – es ist fast nicht mehr zu schaffen. Ich mache mir um Esther Gedanken, sie ist fast am Ende ihrer Kräfte – gestern z.B. ist sie früh zu Bett und hat 12 Stunden geschlafen. Seit ich sie kenne, ist das noch nie vorgekommen. Hoffentlich wird es bald ein bisschen erträglicher – dieses Pensum schaffen wir nicht auf Dauer.
Wir werden dieses Tal wohl durchschreiten , selbst die schlimmste Zeit währt nicht ewig – positiv denken, auch wenn es schwer fällt.
Hier ein Foto von einem Hunde-Spaziergang, ich war ob der Farben des Himmels selbst überrascht – ich dachte es passt ein wenig.