Na gut, jetzt haben Sie den Salat

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Ein wenig widerstrebend gebe ich Ihrem Verlangen nach, noch nie habe ich einen Bericht mit größeren Hemmungen begonnen. Es ist die Scheu Ihnen nicht zu genügen, in meinem Bestreben, Ihnen stets abwechslungsreiche Storys zu präsentieren, zu versagen, nur noch Langeweile und Nichtigkeiten zu verbreiten …. Es haben mich so viele Menschen ermuntert, meinen Blog weiterzuführen, ich kann das nicht einfach ignorieren und so prickelnd ist das Rentner-Leben nicht, auch Sie werden das noch erfahren. Ein wenig komme ich mir wie dieser depperte Howard Carpendale vor – große Abschiedstournee, tränenreiches „Good Bye“ und dann die Rückkehr, neue CD etc.; genau wie bei mir (nur ohne CD aber ich könnte mal ein Hörbuch in Angriff nehmen). Da Sie es nicht anders wollen, müssen Sie nun mit einem Blog leben, in dem geschildert wird, wie nichts passiert. Ob das wirklich das Gelbe vom Ei ist (haha Ostern), werden Sie wohl am besten wissen. Sie können ja einfach aufhören zu lesen, falls es Ihnen zu fad wird, wenn Ihnen meine unspektakulären Platitüden aus den Ohren kommen oder besser: „Sie sagen mir, wenn es genug ist.“ In Ermangelung von erwähnenswerten Vorkommnissen, berichte ich Ihnen diesmal, zu welchen Gedanken mich ein verregneter Nachmittag inspirierte.

Graf Dizzy
Ich lag mit einem Hündchen in unserer Gästewohnung (ich mache doch jetzt auch noch Hundebetreuer – aber nur wenn es keine Monsterhunde sind, mit den kleinen Kläffern oder den alten Hunden klappt es hervorragend) und habe mir einen alten Vampir-Film angesehen. Natürlich in Schwarz/Weiß, ich glaube alle diese Filme sind ohne Farbe, evtl. ist es aber auch ein S/W Gäste-Gerät (gibt´s die überhaupt noch?). Egal, der Film war genial, einfach genial! Ich glaube ich sattele um auf Vampir: Graf Dizzy. (Taaataaa —> Gruselmusik) Als Vampir-Schloss eignet sich der Ulmenhof supergut. Vollkommen abgelegen, wie ein richtiges Spukschloss eben liegt; eine riesige Scheune, die natürlich der Haupttrakt des Schlosses wird, Pferde auf der Weide, die nachts meine schwarze Kutsche ziehen – ohne Kutscher, einen kopflosen Kutscher habe ich leider nicht, noch nicht! Gerade war Vollmond, da konnte ich mein Schloss genauestens inspizieren. Wir haben echt alles, was Graf Dizzy braucht. Ein Uhu hat gerufen (Huhuuu), Eulen und Fledermäuse haben wir bis zum Abwinken – als ich noch kein Vampir war, ist mir das gar nicht aufgefallen. Die für das Vampir-Gemäuer unbedingt notwendigen Spinnen-Weben sind in Hülle und Fülle da, alles richtig vampirig. Als Schlaf-Särge nehme ich einfach verschliessbare Katzenkörbe, davon haben wir genug. Das Faktotum für mein Schloss, ein Faktotum hat jedes Vampir-Schloss, wird natürlich Tommy. Ich muss mir für den schleichenden Greis nur noch einen Vampir-Film-Namen ausdenken, das gruselige Aussehen, inklusive des griesgrämigen und furchteinflößenden Gesichtsausdrucks, sowie die Gichtkrallen, hat er bereits. Esther habe ich als Mamsell oder so etwas eingeplant (auf jeden Fall mit Spitzenhäubchen), Paula als blutrünstigen Hofhund; Monster-Schweine, Killergänse – es ist einfach alles da. Unter den Scheunen haben wir sogar feuchte Keller, toll nicht? Das waren früher die Gülle-Keller (sind natürlich leer gepumpt). Ist aber doch egal, Keller ist Keller und ein Grusel-Schloß braucht unbedingt feuchte Keller-Gewölbe, je feuchter desto gruseliger (tropf, glucks). Das einzige, was fehlt sind Jungfrauen um sie leerzusaugen – aber wo findet man sie heutzutage noch, sogar in Ostfriesland wird immer früher angefangen, wenn Sie wissen, was ich meine… und eine Kastrationspflicht gibt es in der Krummhörn nicht, dafür ist die Gemeinde zu schwerfällig! Dabei wäre das so einfach – zack, Kastrationspflicht und schon hätte ich Jungfern satt!!! Graf Dizzy kann doch nicht an der niedrigen Jungfrauen-Population scheitern, ich bestehe ja nicht einmal auf blonde Jungfern. Obwohl, so eine anämische Blondine mit kalkweißem Teint (nach dem Saug-Akt), in rauschenden Gewändern, malerisch drapiert, am Hals die verräterischen Spuren – das hat schon was, der Traum aller Vampire! Wenn das mit den Jungfrauen nicht klappt, muss Tommy mir eben in einem einschlägigen Internet-Shop eine Aufblasbare bestellen —> www.ach-das-wissen-Sie-bestimmt-viel-besser-als-ich.de Aufblasbare Jungfrauen hätten den Vorteil, dass sie wieder-verwendbar sind, ich kann ja nicht die halbe Krummhörn leer saugen – obwohl, jede angesaugte Maid meine Gefolgschaft vergrößert. Die gebissenen Damen sterben ja nicht, sondern sie folgen ihrem Herrn und Meister, irgendwie ist das ein überaus berauschender Gedanke. Ich habe es glasklar vor meinen Augen, wie ich mit meinem bleichen Jungfrauen-Gefolge durch die, in silbriges Mondlicht getauchten Nächte, flaniere, über uns die Fledermäuse. Der kopflose Kutscher öffnet ergebenst den Schlag der tiefschwarzen Vampir-Equipage, die Rösser schnauben ungeduldig. Auf geht´s nach Greetsiel, frisches Touristenblut wartet auf uns – die Osterlieferung!! Ob echte oder Receycling-Jungfrauen, kann ich ja noch einmal überlegen, umwelttechnisch wären die Aufblasbaren besser, echte machen aber viel mehr her, schon wegen des Gefolges. Zuerst versetze ich die Nachbarhöfe in Angst und Schrecken. Später Uttum, danach die Krummhörn. Ha, Greetsiel ich komme – Nachts, wenn Graf Dizzy erwacht… Meine Pfote werde ich in Blut tauchen und die Hauswände damit zeichnen – die Bevölkerung wird erzittern, wenn sie Graf Dizzys Blutpfote sieht (einen Topf rote Blutpfoten-Farbe habe ich mir schon beiseite gestellt). Jetzt brauche ich nur noch einen Vampir-Jäger, am besten mit einem tollpatschigen Gehilfen (schade das Thomas schon Faktotum macht), der dauernd über leergesaugte Jungfrauen stolpert. Die Aufblasbaren hätten den Vorteil, dass die Vampir-Jäger nach der Untersuchung die Luft ablassen könnten und die Holde wieder mitbringen – zum Umkleiden für den nächsten Saug-Einsatz. Die Vampir-Jäger würden die Polizeiwache in Pewsum unterstützen, wo die drei Beamten POK X, POK Y und POM Fritz (das musste sein) stationiert sind. Da ich bereits seit Jahrhunderten gejagt werde, bin ich natürlich viel zu clever für die ostfriesischen POKs und POMs, auch für die VJs. So kann ich weiter mein Unwesen treiben, Touries und Friesies zur Verzweiflung bringen und die Gegend unter der Blut-Pfote erzittern lassen. Das wird richtig klasse, auch für die Touries. Graf Dizzy wird für die Tourismus-Branche der Publikumsmagnet, wetten – wer ist schon Störtebeker, lachhaft! Falls Sie hier wohnen, rate ich Ihnen eine Ferienwohnung oder -Zimmer einzurichten, am Graf-Dizzy-Boom werden Sie sich eine goldene Nase verdienen, so Sie das möchten – oder haben Sie dem schnöden Mammon bereits abgeschworen? Heute morgen wollte ich das mit der Blutpfote mal ausprobieren, als E+T mit dem Frühstück anrollten. Plötzlich ging mir ein Licht auf, ach was, ein ganzer Kronleuchter: Frühstück für einen Vampir – das gibt es gar nicht!!!!!!!! Was für eine blöde Idee, wenn es was zu spachteln gibt, liegt Graf Dizzy im Sarg und pennt und überhaupt – ich habe in dem ganzen Vampir-Film nicht ein einziges Mal gesehen, dass ein Vampir etwas gegessen hat…. nur Blut, das ist doch ätzend. Eine Sättigungsbeilage muss unbedingt dazu, das Blut könnte ja die Soße sein. Das war´s dann wohl mit Graf Dizzy! Für die Touries reanimieren wir Störtebeker, der reicht für die – hat immer gereicht, die haben doch auch noch das lachhafte Leuchttürmchen in Pilsum und das Fischerkaff Greetsiel. Mehr brauchen die Touries nicht, nur nichts übertreiben! Grüße zum Osterfest So, aus der Traum vom furchterregenden Vampir, bleibt mir nur noch Ihnen ein schönes Osterfest zu wünschen – Gute Ostern, Schöne Ostern…. keine Ahnung, was man da sagt: _ _ _ _ _ Ostern eben, kommen Sie gut rein oder rüber oder durch, echt keinen Schimmer. Vielleicht: „Ich wünsche Ihnen dicke Eier“ – das hört sich genauso merkwürdig an. Sie werden schon wissen, was ich meine. Mein Ostergeschenk an Sie, Sie haben es sicher schon bemerkt: Ich werde meinen Blog noch ein wenig weiterführen – nicht mehr so exzessiv, eher langsam und gemächlich. Aber wer weiß, kaum hat man aufgehört (und wieder angefangen – wie Howie) überstürzen sich die Ereignisse und ich muss mir die Pfoten blutig hämmern, so käme die Blutpfote dann doch noch zum Einsatz. Zum Schluss ein Anliegen: Wenn Sie genug von meinem Blog haben, sagen Sie es bitte (das meine ich ernst)!!!!

Mist, ich kriege die Blut-Pfote
nicht in Rot hin !!
Dizzys Pfote