Dienstag: Sonne

Heute gönnte ich mir ein Sonnenbad, wer weiß wie oft das dieses Jahr noch möglich ist, ich lebe schließlich in Ostfriesland… nicht gerade der Sunshine-State.

Für OF war das Wetter richtig gut, die Katzen liefen im Hof herum, Paula wälzte sich auf einer Decke, der Igel schmatzte so laut, dass ich es auf meinem Liegestuhl hören konnte – wahrlich eine Idylle.

Einfach nur die Sonne genießen liegt Esther nicht so, sie ist stets auf der Suche nach etwas Arbeit – sie ist halt eine Malocherin.
Bei dem schönen Wetter putzte sie die Fenster der Gästewohnung – dabei konnte sie ein Auge auf die Katzen werfen und gleichzeitig  für glitzernde Fenster sorgen.

Es ist fesselnd der Frau zuzusehen, ich genieße es in vollen Zügen. Wenn ich ihr bei dieser Art Putzaktion zuschaue, frage ich mich, ob sie in ihrem etwas fortgeschrittenen oder minimal fortgeschrittenen Alter – ach Mensch, scheixx auf die Diplomatie, sie ist halt keine Zwanzig mehr. Dreißig aber auch nicht…. zählen Sie einfach die Punkte und addieren Sie sie drauf, so erhalten Sie in etwa das Alter von Madame Hubère.
So, Faden verloren, ich bin scheinbar auch nicht mehr der Jüngste….ah, ich weiß wieder…. also beim Zuschauen stellt sich mir die Frage:

„Wann schnallt die Frau endlich, dass man bei Sonnenschein keine Glitzerfenster zaubert“

Stichwort… Streifen, Schlieren tralalala, das weiß selbst ich, der nichtfensterputzende Kater. Das habe ich mir autodidaktisch, durch einfaches Zusehen beigebracht. Und bei Madame fällt nicht einmal durch jahrelange Glanz-Magie der Groschen.

Streifen hin, Schlieren her, heute hat sich das humanoide Ulmenhof-Dream-Team den absoluten Knaller geleistet.
Thomas – ebenfalls ein begnadeter Fensterputzer – kam auf die Idee, Esther beim Schlierenmachen zu helfen.

Eine Steigerung des Fensterzaubers hielt ich bislang für unmöglich…. bislang.
Mr. T. gesellte sich also zur Fensterfee und beglückte sie mit seiner Hilfe. Da ohne vorheriges OFB (Ostfriesen-Brainstorming) bei meinen Zweien nix läuft musste das Fenster-Problem zuerst durchgegangen werden.
Ergebnis: Einer putzt innen, einer außen!

Unglaublich die Zwei

An sich keine schlechte Idee, nee! Man kommt sich nicht ins Gehege und hat in der halben Zeit doppeltglitzernde Fenster, dachte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn.
Sie haben es auch so gemacht – nicht das mit dem doppeltglitzernd – ich meine das mit innen und außen.
Dass sie jedoch beide am gleichen Fenster werkelten, einer innen, einer außen konnte ich kaum glauben. Derjenige, der innen war, sah nicht, ob die Scheibe sauber war weil außen ebenfalls jemand mit einem Lappen in der Hand umher hüpte. Und der Außenhüpfer sah wegen dem Innenputzer nix. Das Ergebnis dieser Putzaktion erspare ich der geneigten Hausfrau besser.
Als das erste Hochglanzfenster erstrahlte oder sage ich besser erschlierte, ging es an das nächste. Wieder Innen/Außen-Putz…. wieder am gleichen Fenster.

Ich bin dann rein, das konnte ich mir heute nicht bis zum Schluss geben – kleines Nickerchen, nachdem ich erwachte waren die Fenster… ähm geputzt.
Ich legte mich wieder auf meinen Sonnenstuhl… nicht mit Meerblick, nein, mit Schlierenblick.

Morgen soll es noch einmal schön werden, vielleicht muss ich mich abends wieder melden.

So long, ich grüße alle Hausfrauen (möchten Sie E+T nicht mal ein paar Nachhilfestunden geben?)

Bis bald, Ihr Dizzy