Wir wünschen allen Freunden des Ulmenhofs ein
gesegnetes Weihnachtsfest.
Da wir selbst keine menschliche Familie haben, feiern wir seit Jahren das Fest der
Liebe mit unseren Schützlingen. Klar, morgens die Gehege reinigen (so wie jeden Tag) da wir aber vom Christkind tolle Decken, Körbe und warme, kuschelige Sachen bekamen werden diese Geschenke natürlich sofort verteilt. Den Rest des Tages verbringen wir „drüben“ (in der Katzenscheune).
Gerade wenn ich an Weihnachten durch die Gehege laufe und einige Fotos mache, fällt mir immer mehr auf, wie viele alte Katzen hier sind und wie wichtig uns das Katzenaltersheim – so nennen wir es – geworden ist.
Katzen von Menschen, die in ein Pflegeheim oder gar ein Hospiz umziehen mussten oder verstorben sind, aufzunehmen, wird auf dem Ulmenhof immer wichtiger.
Wir machen von Zeit zu Zeit ein Foto, schreiben dazu einige Zeilen, wie es dem geliebten Tier geht und schicken die Nachricht in die entsprechende Einrichtung.
Erst neulich kam ich nach Hause und fand Esther weinend am Küchentisch vor. Sie hatte den Brief eines älteren Herrn in der Hand, in dem er sich mit zittriger Schrift bei uns dafür bedankte, dass wir seinem alten Kater ein Zuhause auf dem Ulmenhof gegeben haben.
Er schrieb: „ …nachdem ich weiß, wie gut es meinem Kater bei Ihnen geht und von Ihrer Fürsorge um alte Tiere erfuhr, kann ich endlich loslassen und völlig ruhig und in Frieden gehen.“
Das war für Esther natürlich zu viel, weshalb sie die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte.
Das sind Dinge, über die wir nie öffentlich berichten, heute dacht ich aber, warum eigentlich nicht, wir müssen uns deswegen doch nicht verstecken. Dass wir öfter Unverständnis für unser Engagement erfahren und mit dem einen oder anderen Kopfschütteln bedacht werden, ist uns inzwischen völlig egal.
Das Weihnachtsbild, das wir ausgewählt haben zeigt Tina, sie ist mit die Älteste auf dem Ulmenhof, ein Auge mussten wir ihr operativ entfernen lassen – sie fühlt sich hier aber sehr wohl und das Weihnachtsfrühstück hat ihr super geschmeckt.
Meist scheue ich mich Fotos von alten, nicht sehr schönen Katzen reinzustellen, was auch eine Sache ist, von der ich mich freimachen sollte, wir werden ja mit der Zeit auch nicht schöner – ich erschrecke stets, wenn ich an einem Spiegel vorbeigehe.
Eh das Ganze zu sentimental wird, füge ich noch zwei Bilder von jungen Kätzchen bei, womit wir Ihnen nochmals ein schönes Fest wünschen.
Der Ulmenhof-Familie danken wir für die Unterstützung und den Rückhalt, den wir auch dieses Jahr wieder erfahren durften – gerade in diesem Jahr haben wir gemerkt, dass dies nicht selbstverständlich ist.
Vorsichtshalber wünschen wir noch einen „guten Rutsch“, falls wir uns vor Silvester nicht mehr melden können – man weiß ja nie, was passiert.