Unser Traum

UH2Seit Jahren grübeln wir über eine Sache, die uns sehr beschäftigt. Seit wir den Ulmenhof betreiben, werden wir immer wieder mit der Problematik konfrontiert, eine Lösung scheint uns ausgesprochen erstrebenswert.
In den letzten Wochen wurden wir verstärkt auf das knifflige Thema angesprochen, denken deshalb wieder intensiv darüber nach.

Verkürzt formuliert, handelt es sich um ein Altersheim für Katzen. Die Realisierung einer solchen Einrichtung ist ein kleiner Traum von uns, die Nachfrage danach ist immens.
Soziale Einrichtungen, Altenbetreuer, Angehörige etc. sprechen uns oft an, ob wir nicht helfen können. Tierbesitzer, die körperlich nicht mehr in der Lage sind ihr Tier zu versorgen, ins Pflegeheim müssen oder gar versterben – Tragödien, bei denen das geliebte Tier auf der Strecke bleibt.
Natürlich versuchen wir zu helfen wo wir können – es ist aber einfach nicht genug.  Abzulehnen kostet uns stets Überwindung, obwohl wir manchmal keine Antwort anbieten können.

Ein Altersheim für Katzen, in dem sie bis zu ihrem Tode aufs Beste versorgt werden, im Krankheitsfall alles getan wird und sie sich geborgen fühlen, sie eben in ihrem letzten Zuhause sind – das ist unser Traum (was sollen wir in der Karibik oder was weiß ich wo?).
Es ist etwas, wofür es sich lohnt noch einmal voll einzusteigen, unsere alten Knochen nochmals zu mobilisieren.
Der Ulmenhof gehört uns, wir haben Platz ohne Ende – mit ein wenig Geld (ok, etwas mehr) und einer Menge Enthusiasmus könnte zusätzlich ein Paradies für Katzensenioren geschaffen werden. An Ideen mangelt es uns wahrlich nicht.

Das Schwierige ist nicht die Schaffung einer solchen Einrichtung, es ist deren Betrieb und Unterhalt. Eine Kraft, zumindest auf 450.- Euro-Basis wäre nötig, allein dazu braucht man mit Arbeitgeberanteil 580.- Euro. Hinzu käme ein gewisses Budget, auch mit der Möglichkeit ein paar Rücklagen für Tierarzt, Medikamente und evtl. nötige Operationen (z.B. Zähne) zu bilden.
Geheizte u. kuschelige Zimmer, Medizin, Senioren- bzw. Spezialfutter – all die Dinge, die alte Tiere benötigen und nicht zuletzt viele, viele Streicheleinheiten und Ansprache müssen gewährleistet sein.
Leider hilft momentan alles Wünschen und Planen nicht, wir hoffen jedoch, dass wir unseren Traum irgendwann umsetzen dürfen.

Passend zum Thema habe ich ein Foto von Onyx ausgesucht – unsere derzeit älteste Katze. Onyx ist bereits über 20 Jahre alt, hat keine Zähne mehr, ist jedoch wohlauf und fühlt sich hier zuhause. Für Onyx haben wir extra ein Fenster in die Scheunenwand einbauen lassen, damit sie einen schönen Blick nach draußen hat. Ihr Futter wird, Dizzy hört es ja nicht, noch ein Tick liebevoller und sorgfältiger zusammengestellt, wir versuchen stets, ihr ein Extra-Kuschler zu geben. Es soll ihr einfach nur gutgehen, noch lange!

Aktuell sucht Esther verzweifelt einen Platz für einen 14 Jahre alten Hund, dessen Besitzerin in ein Pflegeheim kam. Der Hund lebt seitdem allein in der Wohnung, wird zwar versorgt, was aber kein Zustand ist.
Vielleicht ergibt sich heute Abend noch etwas, sonst telefoniert Esther weiter.

Sie sehen, die Senioren-Tiere gehören schon fest zu unserem Alltag, diesen Monat zieht ein weiterer Kater hier ein – ebenso fast 20.
Manches Elend ist so schwerwiegend, dass wir einfach handeln müssen – so viel Mehrarbeit es auch bedeuten mag.

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