Vorhin erhielten wir die Nachricht, dass eine verletzte Katze gefunden wurde.
Sie lag bei einer Familie schreiend auf der Terrasse, niemand getraute sich sie anzufassen. Esther und ich packten nach dem Telefonat sofort unsere Sachen (Chip-Lesegerät, Transportkorb etc.) und fuhren zur angegebenen Adresse.
Als wir eintrafen, war die Katze gerade gestorben. Wir überprüften, ob der Kater – es handelte sich um ein männliches Tier – gechipt ist, was der Fall war.
Letztendlich nahmen wir das tote Tier mit, wir konnten es ja nicht bei den Findern auf der Terrasse zurücklassen.
Nach unserer Rückkehr rief Esther bei Tasso an, der Kater war dort registriert. Er wird bereits seit einem Jahr gesucht, leider hat die Suche nun ein Ende.
Es ist zwar besser, der Besitzer weiß um das Schicksal seines Lieblings – ein stetes, verzweifeltes Hoffen auf die Rückkehr zehrt unglaublich.
Ist das aber wirklich so? Die letzte Hoffnung wird zerstört, wenn wir dem Tierhalter sagen müssen, dass der schlimmste Fall eingetreten ist.
Sie kennen Esther inzwischen recht gut, können sich also bestimmt vorstellen, welche Nöte sie aussteht, dem Besitzer des Katers die niederschmetternde Nachricht zu übermitteln. Bislang konnte sie ihn noch nicht erreichen.
In diesen Situationen sagt Esther stets: »Ich kann die Misere von Polizisten, die Todesnachrichten überbringen müssen, so gut nachvollziehen«
Traurige Dinge gehören ebenfalls zu unserem Alltag. Wir haben uns das selbst ausgesucht und immer nur süße Katzenbabys geht halt nicht.
»Das Leben ist kein Ponyhof« bringt uns nicht weiter – der Vorfall ist vor Allem nicht mit dem unsäglichen Leid der Besitzer vergleichbar.
Auch in solchen Fällen hilft Ihnen, als Tierhalter, ein Chip weiter. Sie können zumindest auf Gewissheit hoffen.
Katzenbaby-Bilder machen wir heute keine mehr – uns steht der Kopf nicht danach.