Meine lieben Freunde,
von ganzem Herzen wünsche ich euch ein schönes Weihnachtsfest.
Mit meinen Weihnachtsgrüßen bin ich zwar etwas früh dran, aber leider weiß ich nicht wie lange ich noch in der Lage bin dies zu tun und ob ich Weihnachten überhaupt erlebe.
Gleichzeitig möchte ich mich von all meinen Freunden verabschieden – ihr werdet wohl wissen, dass meine Tage auf dem Ulmenhof gezählt sind, ich mich sozusagen auf der Zielgerade meines Lebens befinde. Ich habe noch nicht einmal ein paar Kurven vor mir, ich kann das Ziel klar und deutlich sehen.
An guten Tagen laufe ich noch etwas in meinem Revier herum, aber am liebsten bin ich nun bei Esther und Thomas, die mich liebevoll durch meine letzte Zeit begleiten.
Das Haus, welches ich nie betrat, ist jetzt mein Revier – schön warm und immer Gesellschaft und immer Fernsehen. Ich weiß sogar wie ich das Ding ankriege, einfach die Pfote auf die Fernbedienung klatschen und dann läuft der Apparat.
Meine große Bitte an euch ist: Seid nicht zu traurig, behaltet mich mit einem Lächeln in Erinnerung, denkt an all die lustigen Sachen, die ich mit Tommy Tulpe erlebt habe.
Ich hatte das tollste Katzenleben, das man sich nur vorstellen kann, der Ulmenhof war mein Zuhause, was will man als Kater mehr. Oft habe ich Tränen über Thomas gelacht, hatte immer Superfutter, ein großes Revier und mein Schloss (also die Scheune) – ich war hier sehr, sehr glücklich. Vor allem lag das aber an meinen beiden Lieblingsmenschen, die so liebevoll zu Tieren sind, das es einem fast den Atem nimmt.

Jetzt freue ich mich darauf, Paula wiederzusehen, sie wird mir zeigen, wie da „oben“ alles läuft, wir können in Erinnerungen schwelgen und werden viel Spaß haben.
Wenn schließlich Esther und der große Meister dazustoßen kann ich ihnen helfen, sich zurechtzufinden – wird bestimmt lustig, bin sehr gespannt.
Obwohl… bei Esther ist ja alles klar, aber ob die da „oben“ Thomas überhaupt rein lassen, ich weiß nicht, ich weiß nicht. Vielleicht kann ich ein gutes Wort für den großen Meister einlegen – Sie sehen es wird schon wieder stressig und alles nur wegen des Hallodris.
Einige der alten Ulmenhof-Freunde sind ja auch bereits „oben“ und wenn ich denen sage, dass ich der Chef des Ulmenhofs bin, wird alles klar sein, also alleine werde ich nicht sein.
Das einzige Problem, das ich habe, ist Thomas. Ich muss mir irgendetwas überlegen, wie ich ihn da „oben“ reinschmuggeln kann. Ach, mir wird schon was einfallen, mir ist ja immer etwas eingefallen.

Sie waren tolle Freunde für mich, manche besuchten mich sogar, brachten mir Futter und Leckereien mit, oft erhielt ich Briefe oder Mails – dafür danke ich euch von ganzem Herzen.
Ich weiß zwar noch nicht, was mich erwartet aber vielleicht kann ich irgendwie Kontakt zum Ulmenhof halten… na ja, muss mich erst einmal einleben.
Ich glaube, es wird alles gut, zumindest wird es spannend.

Dies war der letzte Eintrag in meinem Blog, ich verabschiede mich von all meinen Freunden und wünsche alles erdenklich Gute und nochmals ein gesegnetes Weihnachtsfest.

P.S.
Ich wollte keine Fotos reinstellen, die zeigen wie ich nun aussehe.
Die letzten beiden sind von meinem letzten Sommer auf dem Ulmenhof, wo es mir noch einigermaßen ging

Jetzt aber wirklich
Tschüss

Euer Dizzy