Der Dickwanst wünscht fröhliche Weihnachten

UH1Genug, es reicht, Ende der Fahnenstange – meine Im- oder Explosion (Physik mangelhaft) steht kurz bevor, zeitnah ist mit einem Platzen zu rechnen. Die Figur hat nichts mehr von einem schnieken Kater, »Fritz the Cat« oder »Garfield« treffen es eher.

Spiegel meide ich, das Hohngelächter der Mitbewohner zu ignorieren fällt schwer, wenn Esther mich kopfschüttelnd betrachtet und vorwurfsvoll murmelt: »Dizzy, Dizzy, Du musst ein bisschen abnehmen« wird weggehört.

Der letzte Vorfall führte mir die missliche Lage in aller Deutlichkeit vor Augen. Seit Längerem versucht Dolce, den König zu stürzen. Mir ist schleierhaft, was den Putschisten umtreibt, er will statt meiner den Thron besteigen, weshalb er mich heute fürchterlich vermöbelte. Ob der fülligen Figur misslang mir ein gebührender Gegenschlag.
Paff, paff, paff flogen die Fetzen, respektive die Haare – nach dem misslungenen Königsmord fand sich auf dem Schlachtfeld nur Fell des Regenten.

Eine Gewichtsreduktion ist die einzige Möglichkeit der Entmachtung durch den Revolutionär zu entgehen. Auf einem Tisch in der Scheune entdeckte ich Frauen-Zeitschriften Marke »Abnehmen leicht gemacht«, »fünf Pfund in fünf Tagen«, wahre Wunderblätter.
Die Hilfsangebote der Presse ziehen mich seit der Schlacht magisch an. Lautlos umschleiche ich sie, stets darauf bedacht, unbeobachtet zu bleiben – weder Mensch noch Tier darf es sehen. Manchen Artikel studierte ich bereits, das Mirakel »Abnehmen im Schlaf« sagte mir am ehesten zu. Genau nach meinem Geschmack – strengt nicht an (Sport ist Mord), bringt die Adonis-Figur quasi von selbst zurück und die Blondinen dazu, mir wieder hinterherzupfeifen (irgendwann, bald, in Kürze). Juchhu, Ihro Majestät sieht goldenen Zeiten entgegen.

Unschuldig schlingerte ich in die Übergewichtigkeit, Esther heißt die Übeltäterin. Momentan kredenzt sie hervorragende Menüs, unmöglich sich zurückzuhalten. Verspeiste ich nur eine Portion, wäre alles in Ordnung. Sobald jedoch mein Napf blank ist, stürze ich mich auf die der Langsamfresser und vertilge deren Ration zusätzlich – voilà, Estherlein ist die Schuldige.
Zu Weihnachten erreichten uns grandiose Weihnachtspakete, gefüllt mit den herrlichsten Delikatessen, mampf – danke den Menschen, die (mich – musste ich ändern) uns bedachten. Jetzt wird alles auf eine Karte gesetzt, die persönliche Glückskarte:
»Schlank im Schlaf« ist die Devise.

Nachdem mein winziges Gewichtsproblem vom Tisch ist, das Weihnachtsmenü nehme ich selbstredend noch mit, leite ich zu den Weihnachtswünschen über.
Der König des UImenhofes, ich benötige einen Namenszusatz wie »Sonnenkönig« oder so, wünscht Ihnen:
Ein geruhsames, friedvolles Weihnachtsfest ohne Streit – seien Sie nett zu Ihrem Mann (das ist, so meine ich, das Wichtigste) und zu Ihren Tieren (das hat allerdings höchste Priorität). Also, erst die Tiere, dann der Gatte, schließlich der Rest…
Sind Sie anderer Meinung, dürfen Sie die Reihenfolge drehen, solange die Tiere zuerst kommen. Platzieren Sie den Göttergatten von mir aus ans Ende (lassen Sie es ihn bloß nicht merken, Frauen fällt das
 ja leicht).

Irgendwie bin ich aus dem Tritt gekommen, Sylvester-Grüße und Neujahrswünsche folgen nach dem Fest – sobald ich mich schlankgeschlafen habe (hihihi).

Die weihnachtlichsten Grüße vom Ulmenhof sendet Ihnen Dizzy nebst seinen tierischen Mitbewohnern & Co (& Co sind die Menschen, falls die Ihre Weihnachtsgrüße vergessen –
Super-Dizzy denkt an alles!)