Die momentan herrschende Krise veranlasst mich zu einem kurzen Statusbericht.
Hier ist alles in bester Ordnung – wer um die Lage der Ulmenhof-Insel weiß (wenn nicht, siehe Bild), kann sich denken, dass wir im Grunde von den z.Zt. herrschenden Einschränkungen nichts mitbekommen.
Wir haben so viel Abstand zu der Welt da draußen – auf jeden Fall mehr als drei Meter – dass wir uns vollkommen sicher fühlen.
Wir versuchen, so wenig Leute wie möglich hier zu empfangen, ansonsten läuft alles wie immer. Kinder, Enkel, Nichten, Neffen haben wir nicht – sähen wir nicht ab und zu fern, wüßten wir nicht einmal, dass die Schulen zu sind.
Vorsichtig sind wir natürlich auch, Lieferanten stellen die Sachen im Hof ab, Briefkasten ist neunhundert Meter entfernt, Esther verlässt den Ulmenhof gar nicht – ich nur mit FFP-Maske, die ein besonderer Freund des Ulmenhofes vorbeibrachte. Einkäufe haben wir auf einmal (höchstens zweimal) die Woche beschränkt, weniger geht wegen der Katzen nicht, da sie auf frischen Lebensmitteln bestehen
(… das alte Zeug könnt ihr selber fressen).
Einer unserer Tierärzte hat auf Drive-In-Betrieb umgestellt – man braucht das Auto gar nicht zu verlassen. Die Katze wird aus dem Auto geholt, behandelt und wieder gebracht, die Kreditkarte wird durch einen Fenster-Schlitz gereicht, fertig.
Von mir aus könnte das so bleiben… diejenigen, die mich näher kennen, wissen daß Wartezimmer-Unterhaltungen eh nicht so mein Ding sind.
Ach ja, die Haut an meinen Händen wird langsam dünn, das viele Waschen greift die Pfirsichhaut an.
Kurz gesagt, abgesehen von den Einkäufen mit Maske, ist bei uns alles wie sonst. Unsere sozialen Kontakte haben wir bereits vor zwanzig Jahren auf fast null reduziert, wir gehen weder Essen noch in die Kneipe. Theater, Kino, Konzerte, Sportveranstaltungen – also Dinge, die normale Leute unternehmen, vermissen wir ebenfalls seit 20 Jahren nicht. Mit Fug und Recht dürfen Sie uns als „nicht ganz normal“ bezeichnen, was wir ja auch nicht sind. Aber in Krisenzeiten hat das eben seine Vorteile.
Ich habe Ihnen noch ein Foto der Kirschblüte beigefügt (nicht einmal dafür müssen wir nach Japan), der Kirschbaum steht in voller Blüte und das Wetter ist einfach traumhaft. Alles sprießt und grünt es ist ein Traum (na ja, der Rasen wächst halt auch).