„Time to say goodbye“

Heute war Hok’ees großer Tag:
Der Umzug in sein neues Zuhause.

Das Wechselbad der Gefühle erspare ich Ihnen, dass uns die Trennung nach über drei Wochen intensiver Pflege nicht leicht fiel, verstehen Sie sicher.

Die vergangenen Tage hat Esther bereits alles für den Umzug zusammengepackt:
Das gewohnte Futter, damit er nicht gleich Durchfall bekommt, Decken und Felle mit bekanntem Geruch, ein wenig Spielzeug – kurz Dinge, die unserem kleinen Prinzen den Umzug erleichtern sollen.

Vormittags haben wir uns von Hok’ee verabschiedet, wie gewohnt flossen Tränen. Erneut kam mir der Gedanke, dass es für uns nicht das Richtige ist, was wir hier tun.
Esther hat viel zu nah am Wasser gebaut, die Trennungen nehmen sie jedes Mal furchtbar mit. Noch Tage nach einer Vermittlung fragt sie sich, wie es ihrem (ehemaligen) Schützling wohl geht. Ob er sich bereits eingelebt hat, alles in Ordnung ist etc…. Dabei versucht sie stets das Telefon zu hypnotisieren, wartet sehnsüchtig auf einen erlösenden Anruf…. »Meinst Du, ich könnte mal anrufen???«
»Geh doch den Leuten nicht gleich auf die Nerven«
So oder ähnlich läuft es nach einer Vermittlung bei uns immer ab. Mal schlimmer, mal gemäßigter – aber auch wenn Esther nicht darüber spricht, sehe ich ihr die Anspannung und Sorge an.

Um 14.00 Uhr fuhren »die Neuen« vor.
Den Schutzvertrag hatte Esther bereits vorbereitet, um Hok’ee einen schnellen Abgang zu ermöglichen, wobei ich eher glaube, um den Abschied rasch hinter sich zu bringen.
»Die Neuen« bekamen noch einen Sack guter Ratschläge mit auf den Weg, dann wurde es ernst: der kleine, blinde,  von herzlosen Menschen ausgesetzte Kater verließ den Ulmenhof.

Eine glückliche Zukunft in einer wunderbaren Umgebung steht ihm bevor. Ein Katzen-Kamerad wird mit ihm leben, einen eigenen „Stamm“ (wg. des Navajo-Namens) hat er ab heute – nie mehr wird er alleine sein.
Das können wir unseren Schützlingen nicht bieten, die Einsicht setzt zwar zu,  ist aber die Wahrheit. Trotzdem schmerzen die Abschiede, man könnte vielleicht auch sagen:
»Wäre es anders, nähmen wir unsere Aufgabe nicht ernst genug«

Hok’ee, wir wünschen dir alles Glück der Welt und ein traumhaftes Katzenleben im Kreis deiner neuen Familie.

Sobald wir wissen, wie der Zwerg sich eingelebt hat, informieren wir Sie – Sie werden ebenfalls gespannt sein, nachvollziehbar.

Die Abschieds-Fotos sind von heute Morgen….  –  was sollen wir noch sagen, selbst das Schreiben fällt schwer!!!