Mal wieder melden

Das schlechte Gewissen treibt mich an die Tastatur – vor über einem Monat haben wir uns das letzte Mal gemeldet.

Das Wichtigste zuerst, hier ist alles in Ordnung – ich schrieb bereits mehrmals, dass keine Nachrichten stets gute Nachrichten sind, zumindest bei uns.

Die große Hitze, die nun vorüber ist, animierte auch nicht zum Schreiben, es reichte gerade mal dafür, ein Foto bei Facebook zu posten – jeder Tastaturanschlag war eine Tortur (zumindest ich empfand das so).

Eigentlich haben wir mit unserer täglichen Arbeit, die wir (E+T) alleine bewältigen, genug zu tun.
Hinzu kommen die „normalen“ Tierarztbesuche, da das Durchschnittsalter unserer Schützlinge weiter steigt, nehmen natürlich die Arztbesuche und die notwendigen Medikamentenverabreichungen zu.
Eine umfangreiche (zumindest für uns) Kastrationsaktion haben wir auf die Beine gestellt und erfolgreich zu Ende gebracht. Anders als in anderen Gemeinden gibt es hierfür noch immer keinerlei Unterstützung, die Bürger wenden sich nach wie vor an uns. In konkreten Notsituationen bekommen wir immer etwas zustande, so schwer es uns auch manchmal fällt.
All das sind jedoch Dinge, über die wir nicht extra berichten, sie gehören zu unseren täglichen Herausforderungen und sollen nur erwähnt werden, damit Sie sehen, dass sich auch ohne Berichte etwas tut.

Die letzten Fundhunde waren gechipt und registriert, sodaß wir ohne Internet-Unterstützung die Besitzer ausfindig machen konnten… hierfür waren ebenfalls keine Beiträge auf unserer Homepage nötig.

Womit wir immer stärker konfrontiert werden, ist die Kurzzeit-Aufnahme von Tieren, deren Besitzer alleinstehend sind und niemanden haben (Familie, Nachbarn, Freunde). Sei es für einen Krankenhausaufenthalt, eine Kur oder Reha-Maßnahme, sein Tier will jeder gut versorgt wissen, da es sich hier ebenfalls um Tierhilfe handelt, fühlen wir uns ein wenig zuständig.
Zuerst erschreckte mich die Zunahme der Anfragen aber als ich es mir durch den Kopf gehen ließ, musste ich mir eingestehen, dass es uns nicht anders geht. Auch wir haben keinerlei Familie (Kinder, Geschwister, Nichten, Neffen) und Freundschaften müssen, wie jeder weiß, gepflegt werden.
Fast zwanzig Jahre Ulmenhof im 365-Tage-Modus machen einsam, zumindest was menschlichen Umgang betrifft. Wenn man jedoch nicht darüber nachdenkt (wie meist) merkt man nicht, dass man nur noch tierischen Umgang pflegt – was einem aber sehr viel Verdruss ersparen kann.


In der Freizeit beraten wir nach wir vor Menschen, die Probleme mit Jägern haben, dafür nehmen wir uns stets die notwendige Zeit. Egal ob es nur um eine Auskunft geht oder die Unterstützung in einem jagdrechtlichen Befriedungsverfahren, hierfür sind wir jederzeit Ansprechpartner… egal um welche Uhrzeit, das muss einfach sein!

Einige private Dinge nahmen uns recht stark in Anspruch, die haben jedoch im Internet nichts verloren. Es gibt abseits der Ulmenhof-Arbeit sogar für uns noch ein Leben, was aber stets zu kurz kommt.

In Ermangelung irgendwelcher Knaller-Neuigkeiten zeige ich ein paar unserer Lieblings-Fotos, die meisten finden Sie ebenfalls bei FB (wenn Sie aber kein FB-Konto haben…).
Meinen Foto-Stil habe ich ein wenig geändert, vielleicht haben Sie es bemerkt…. und mehr Insekten gibt es hier wieder!!!!

Alle hier wünschen Ihnen einen schönen Sonntag und senden
die herzlichsten (s. Foto) Grüße vom Ulmenhof