Geburtstag

UH1Ringelnatz hat heute Geburtstag, er ist bereits vier Jahre alt. Als wir uns nochmals das Tagebuch anschauten stieß ich auf den Rückblick, den ich damals schrieb.

Ein kleiner Rückblick.
Ringelnatz kam im Alter von 22 Stunden zu uns. Er hatte keinen Tropfen Muttermilch abbekommen, war ausgekühlt und zitterte, keine 100 Gramm schwer, wir glaubten nicht, dass wir ihn durchbringen.

Ringel stammt aus einem 5erWurf, die Mutter wurde beobachtet, als sie ihre Babys wegtrug. Vier hatte sie in Sicherheit gebracht, dabei wurde sie von einem Hund gestört. Da die Mutterkatze nicht mehr zurückkam, landete Ringelnatz bei uns.
Blitzartig rührte Esther die Aufzuchtmilch an und versuchte ihn zum Trinken zu bewegen, was zuerst nicht klappte, doch nach einer Weile saugte er am Fläschchen.
Er wurde warm gehalten, stets wickelten wir ihn in eine kleine, flauschige Decke.

Spät abends, nachdem er nochmals ein Fläschchen bekam, gingen wir zu Bett. Im Morgengrauen (2 Stunden Schlaf) schauten wir nach ihm – Ringelnatz hatte die Nacht überlebt.
Ab jetzt gab Esther ihm alle zwei Stunden die Flasche – natürlich auch nachts, anfangs ging es noch, später arbeiteten wir mit Wecker.
Esther war total fertig und dass der Kleine, bis er anfing zu fressen, 500 Fläschchen trinken würde ist schon die absolute Härte. Er hat das Füttern sehr genossen und wahrscheinlich deshalb das Selberfressen so lange wie möglich rausgezögert.
Nachdem sich abgezeichnet hatte, dass Ringelnatz über den Berg war, folgte eine anstrengende aber auch sehr, sehr schöne Zeit. So hautnah und bewusst haben wir die Entwicklung eines Katzenbabys noch nie beobachtet, ein riesengroßer Unterschied zu einem Wurf, der bei der Mutter ist.

Interessant zu sehen, wie die einzelnen Körperteile wachsen, wann das Baby die Augen öffnet, anfängt zu schnurren, seine Leute (natürlich zuerst Mama Esther) erkennt, zu laufen beginnt, das Umfeld erkundet. All die Kleinigkeiten, die man sonst nicht registriert. Ich gebe zu, alles drehte sich nur noch um den Prinzen, dazu kam das Tagebuch – er bestimmte unseren kompletten Tagesablauf.

Wir haben, wie schon gesagt, versucht, Sie an der Entwicklung teilhaben zu lassen und über das „Tagebuch einer Katzenaufzucht“ einzubeziehen.
Bei seiner Erziehung, mit uns machte er bereits den Mops, hat uns Lilly super geholfen. Sie nahm ihn unter ihre Fittiche, erzog den Kleinen und wies ihn öfter in seine Schranken. Dass sich Ringel und Paula so gut verstehen, ist natürlich toll und sehr wichtig. Wir brauchen keine Angst zu haben, wenn die Drei allein sind, es passiert nie etwas (außer mal ein paar Scherben).

Nun ist unser Kleiner schon 100 Tage alt – das tägliche Foto läuft aus. Es ist etwas Wehmut dabei, dass sich diese einzigartige Zeit dem Ende zuneigt.
Es werden noch aufregende Situationen kommen, z.B. wenn Ringelnatz das erste mal das Haus verlässt. Wird er mit allen Freigängern zurechtkommen, werden sie ihn akzeptieren und in Ruhe lassen, wird er vielleicht sogar der Chef, wie lange wird er täglich draußen bleiben ??????? Fragen über Fragen
Wenn der Kastrationstermin naht, wird Aufregung herrschen. Esther wird tagelang kein Auge zumachen, die gestrige Impfung, die Ringel nicht gut vertragen hat, war schon dramatisch. Ich sah uns schon auf dem Weg zum Notarzt.

Esther hat zu Ringelnatz eine extrem enge Beziehung entwickelt. Ich kann das sehr gut nachvollziehen – mir geht es mit Paula so. Ein Leben ohne die Zwei ist nicht mehr vorstellbar.

Mehr ist eigentlich nicht zu sagen außer – Happy Birthday, Ringelnatz