Ein besonderes Ereignis

Ich möchte nicht versäumen, Ihnen ein schönes Osterfest zu wünschen…..
fast hätte ich es vergessen, weil ein großes Ereignis seine Schatten vorauswirft.

(—> Ich habe Frühling)

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Leider haben wir noch keine Gänseküken, ich kann Ihnen also kein Oster-Glücksküken mitschicken.

Ach egal, ich nehm einfach eins vom vorigen Jahr…. Küken ist Küken (hätte ich nichts gesagt, hätten Sie es gar nicht gemerkt…. nur weil ich stets die Wahrheit sage…. tja, Dizzy die ehrliche Haut (aufrichtig, grundehrlich, gutaussehend, hochintelligent, charmant – der kastrierte Frauenschwarm).
                                                  

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Dieses Jahr feiern wir ein außergewöhnliches Fest, solch ein Anlass ist äußerst selten, weshalb wir ihm hochemotional entgegensehen.

Stellen Sie sich vor, Onyx – die älteste Katze, die auf dem Ulmenhof lebt – wird 25 Jahre. Das ist in Menschenjahren nicht auszurechnen – zumindest für mich, ich kann nur bis hundert rechnen, mehr habe ich noch nie gebraucht. Wie auch immer, die Gute ist schweinealt.


Oft sitze ich bei Onyx, sie ist so etwas wie eine Großmutter für mich, was diese Katze zu erzählen weiß, einfach unvorstellbar.
Bei meiner Omi ist es „voll gemütlich“ (Enkelsprache), sie bewohnt zusammen mit Piri unser bestes Apartment. Durch ein großes Fenster kann sie an allem teilhaben, was im Hof geschieht – selbst geht sie nicht mehr raus, das hat wohl mit dem Alter zu tun.
In ihrem Zimmer hat sie verschiedene Ebenen, auf denen sich toll herumturnen lässt, Onyx kommt auch noch überall hin.

Ihr Lieblingsplatz ist jedoch direkt über der Heizung, hier hat sie einen Ruheplatz, den Esther mit tausend Polstern und Decken versehen hat… warm und weich, das mag Onyx.
Apropos Heizung, obwohl Thomas sich mit dem Strom so anstellt (wir brauchen aber auch viel Strom), wird bei Onyx an nichts gespart. Sie hat es richtig kuschelig, thermostatisch geregelt, wird es kälter, ballert die Heizung eben mehr.
Das Servieren besonderer Seniorenmenüs versteht sich wohl von selbst. Vergangenes Jahr unterzogen wir Onyx einer größeren Zahn-OP (danke nochmal nach Süddeutschland), seitdem kann sie beschwerdefrei essen. Esther versucht permanent, die alte Dame zum Fressen zu bewegen. Trotz ihres gesegneten Appetits nimmt die Lady leider nicht zu – die Arme ist ziemlich dünn, obwohl ihr Esther mehrmals am Tag etwas zurechtmacht. Sogar abends kreuzt unser Lakai noch einmal mit einem späten Abendessen auf, das Onyx vor dem Zubettgehen niederbügelt.Wie bereits erwähnt, unterhalte ich mich gern mit Onyx – ihr Erfahrungsschatz ist unerschöpflich und erst die Geschichten, die sie auf Lager hat.
Sie gab mir sogar schon Tipps, wie ich mich gegen die Rabauken-Katzen wehren kann, wenn diese auf mich losgehen – jetzt weiß ich dagegenzuhalten. Und das musste mir eine Frau beibringen, eigentlich etwas unrühmlich…. aber wirkungsvoll (kennen Sie den Film „Kill Bill“?)

Onyx kam vor vier Jahren zu uns, sie war damals hochschwanger und wurde in einer Lebendfalle eingefangen. Das hat sie dermaßen in Panik versetzt, dass sie zwei Stunden, nachdem sie bei uns war ihre Kinder bekam. Aufregend!
Die verängstigte Katze war nicht einmal fähig Ihre Babys abzunabeln. Zum Glück kam Esther im richtigen Augenblick herein – sie nahm sich der Kleinen an, ein Baby hatte die Nabelschnur dreimal um den Hals gewickelt und wäre fast erstickt. Abnabeln, säubern, trockenreiben, schauen ob alle atmen und schließlich der Mama anlegen – Esthers kleinste Übung.
Ich wusste bis dahin nicht, dass so alte Katzen noch Kinder bekommen können – man lernt nie aus.

Über Onyx ließe sich noch viel erzählen, ich glaube jedoch nicht, dass Sie es so sehr interessiert. Außerdem habe ich noch jede Menge zu tun – der Geburtstag soll ja etwas Besonderes werden…. lassen Sie Dizzy nur machen, habe schon ein paar Ideen.

Ich werde berichten, wie es war (wenn es Mist war, natürlich nicht!).

Nochmal schöne Ostern, besser die Ostergrüße kommen früh, vergessen sind sie gleich. Obwohl, mein Möchtegern-Boss jetzt Gingium nimmt… Sie wissen schon, wegen des dementiellen Syndroms. Er sagt, es hälfe, ich hab noch nix gemerkt – Mr. T. ist noch genauso vergesslich und chaotisch wie vor der regelmäßigen Einnahme der Wunderpillen…. für das Geld bekäme man Unmengen von Leckerlis…. für alle!
Stattdessen kaufen wir Wunderpillen für einen Tattergreis! Ähm, ich mach jetzt besser Schluss…

Ich wünsche Ihnen viele dicke Eier!!!!!
(… und trinken Sie beim Osterfeuer einen für mich mit)
Bis bald, Ihr Dizzy