Danke für Ihre Geburtstags-Wünsche


Toll, dass Sie an meinen Geburtstag gedacht haben – soll ich ehrlich sein?

Er war besch…, also nicht so prickelnd.

Um 4.30 Uhr wurde ich durch wildes Geschepper des Tores, welches an die Hauswand krachte, wach – Thomas talpte schon mit Paula durch die Gegend, der „Superhund“ hatte wohl Durchfall.
Wenn er einmal wach ist, bleibt Thomas direkt auf, lässt die Hunde raus (Ben, ein Riesenhund ist noch da) und wurschtelt motztend vor sich hin.
Sein größtes Problem um diese Uhrzeit ist, dass die Espressomaschine noch nicht auf Temperatur ist, sie ist nämlich auf 6.00 Uhr programmiert. Das Teufelsding braucht über eine halbe Stunde, bis es eine trinkbare Brühe spuckt.
Kein Kaffee, schlechte Laune – obwohl, die hat er trotz Kaffee auch oft.

Mein Geburtstagsmorgen war also schon mal Mist, jetzt hoffte ich auf ein Super-Frühstück, Esther lässt es sich nicht nehmen, mich an meinem Ehrentage zu verwöhnen.

Noch bevor sie es kredenzte, klingelte das Telefon – so früh bedeutet das meist keine gute Nachricht.

Ich wusste es, um kurz nach neun fuhr ein schwarzer BMW vor.
Thomas sagt zu diesem Auto immer Bader-Meinhof-Wagen, angeblich weil Andreas Bader diese Marke bevorzugte, da er gern schnell fuhr, wenn er mit seiner Freundin Gudrun unterwegs war.

So ein Zeug erzählt mir Mister T. laufend, was interessiert mich Gudrun Ensslin und Andreas Bader… ich weiß nicht mal wer das ist, wahrscheinlich Freunde oder Verwandte von E+T. Irgendwann werden die hier auf der Matte stehen – mal schauen, was das für Vögel sind.

Wo war ich…. ach ja, der schwarze BMW brachte einen Fundhund, vor meinem Frühstück, für mich hieß das warten.
E+T mussten das komplette Programm abnudeln:
Chip auslesen, Fundbericht ausfüllen, Hund versorgen, Tasso anrufen (um zu erfahren, dass der Hund nicht registriert war), Hund fotografieren, Suchanzeige schreiben und in diversen Facebookportalen posten…. mir knurrte bereits der Geburtstags-Magen.

Irgendwann kam mein Frühstück…. Esther hatte sich wider alle Erwartungen selbst übertroffen (schlechtes Gewissen???).
„Das wird vielleicht doch noch ein annehmbarer Geburtstag“ dachte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn. Was soll ich Ihnen sagen?


Zwei Fremdhunde, Durchfall-Paula und einen Sack voll Katzenbabys…. meinen Sie, da hätte jemand Zeit für mich…. ich hatte ja nur Geburtstag…. und bin kein zuckersüßes Katzenbaby…. ich bin hier nur der Depp, der alles am Laufen hält.

Um Zehn hatte ich die Schnauze voll, ich machte einen Geburtsagsausflug über meine Weiden, anschließend schaute ich noch in unserem neuen Wäldchen vorbei – da gibt es immer etwas zu beobachten.
Als Thomas mit einem Hund (waren ja genug da) vorbei kam, schloss ich mich ihnen an und ging mit zurück. Das hätte ich mir sparen können.

Der ganze Tag war eine Katastrophe.
Mittags wieder ein BMW (nein, nicht Herr Bader und Frau Ensslin), nur Interessenten für die zuckersüßen Babys (oh, wie ich Kinder hasse).
Anschließend wurde eine Katze abgeholt…. laber, laber, laber….

Danach kam der Besitzer des Neun-Uhr-Fundhundes. Hund einpacken und tschüss, weit gefehlt… laber, laber, laber….
Ach ja, der Hund war ja nicht bei Tasso angemeldet, also füllte Esther mit dem Besitzer einen Tasso-Antrag aus, natürlich nicht ohne lange und breite Erklärungen…. laber, laber, laber….
Mensch, leckt mich doch alle…. Ich habe Geburtstag!!!!

Viel besser ist der Tag nicht geworden, E+T versprachen mir, sich heute Abend noch ein wenig um mich zu kümmern, wenigstens etwas. Wir werden drüben bei mir zusammensitzen, ich werde geknuddelt und bespaßt.
Wenn die Zwei ein schlechtes Gewissen haben, fällt das besonders ausgiebig aus…. ich hoffe auf das Beste. Aber bei meinem Glück gibt es noch einen Abend-Fundhund…. dann hau ich in den Sack, echt!

Ihnen noch einmal herzlichen Dank, wenigstens auf meine virtuellen Freunde kann ich mich verlassen, aber allzu enttäuscht bin ich nicht – es ist ja bald Abend!
Der Abend wird mich für alles entschädigen!

Bis bald, Ihr Dizzy