Oooh, heute im Blaumann!! Was hat der große Meister denn vor? Dem Gesicht nach, hatte er den Blaumann nicht nur alibihalber an – die finstere Mine konnte nur eines bedeuten: Körperliche Arbeit, das Widerlichste, was es auf Gottes Erdboden gibt. Unten an den Blaumann-Beinen blitzte die Ski-Unterwäsche auf. Thermo, die tragen sie in der Arktis, doppelt Socken und natürlich Handschuhe und Schal, mindestens 20 Grad minus – ich fand es heute gar nicht so kalt.Da Tommy so widerstandsfähig wie ein dreijähriges Kind ist, muss er sich gut einpacken – Grippe, Tod und Teufel. Beginnen wir erst einmal mit einer Pause, früher sagte er immer: „Erst mal eine rauchen….“ tja, die Zeiten sind vorbei, was Sie auch gut an seiner Kleiner-dicker-Ritter-Figur sehen können. Nach unzähligen Stöhn-Attacken, die niemand registrierte, sagte er: „Ich geh´ dann mal die Pferde ausmisten“ – stöööhn.
„Supi, da geh ich mit“, ich liebe es nämlich wenn Tommy ausmistet. „Klasse, ein unterhaltsamer Vormittag steht mir bevor“ – bei dem Wetter genau das Richtige. Gemeinsam schlurften wir in den Pferdestall, Tommy zog seine SKGS (StahlKappen-GummiStiefel) an und packte sich griesgrämig die Schubkarre.

Gestatten Sie mir einen kleinen Schubkarren-Exkurs.
Bei Tommys heißgeliebtem Bezzzuch (Raiffeisen Markt) gibt es Schubkarren, die sind extra zum Ausmisten – größer, damit mehr rein geht und leicht, da der nasse Mist ziemlich schwer ist. Diese Super-Hyper-Multi-Schubkarre kostet aber 170.- Euro (glaube ich), also viel zu teuer für uns! Preise für solche Sachen drückt Dagobert Huber immer in einer sagenumwobenen Währung aus, er nennt sie D-Mark – das muss so etwas sein wie Taler oder Golddukaten. Immerhin kostet die Schubkarre in dieser Währung 340 Mark. Mich wundert ja, dass er nicht sagt, die blöde Schubkarre kostet 826 Taler. Auf jeden Fall ist die Wucher-Karre zu teuer. Da wir alles sind, nur nicht blöd, haben wir natürlich die Ulmenhof-Edition dieser Karre. Auf unserer Ausmist-Schubkarre ist ein Holz-Gestell festgeschraubt,damit der Mist dreimal so hoch gestapelt werden kann, wie normal. Soweit nicht schlecht, nur ist die Karre mit dem Holzgestell leer schon schwerer, als die Karre vom Bezzzuch, wenn sie mit Mist gefüllt ist. Wenn unsere Karre richtig voll ist, müssten Sie Dagobert mal sehen wie er ächzend zum Misthaufen eiert – egal, Geld gespart.
Ende des Schubkarren-Exkurs.

Frohgemut (stimmt gar nicht, ist aber ein tolles Wort) fing Tommy in Auroras Teil an, zu misten. Ich lag gemütlich auf meinem Stroh-ballen und schaute zu. Was war das???? Bei Lano raschelte etwas im Stroh! „Das ist bestimmt eine Maus“ dachte ich, klar die war für mich – eine sogenannte Indoor-Maus (nicht lachen, so heißt das heute – ich finde es genauso blöd wie Sie).
Runter vom Stroh und rein zu Lano, die Indoor-Maus musste ich unbedingt fangen. Ich pirschte mich leise an und blieb regungslos sitzen, zum Sprung bereit fuhr ich die Krallen aus, das Wasser lief mir die Schnurrhaare runter. Bevor ich zum Sprung ansetzen konnte, hörte ich ein merkwürdiges Geräusch….. ein sehr, sehr merkwürdiges.
Ich Vollidiot, saß genau unter Lano und der….. Sie werden es nicht glauben, fing an zu pinkeln. So wahr ich hier sitze, der blöde Gaul pinkelte mich voll. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie mich ein Schwall Pferdepisse traf, ekelhaft warm und stinkend. Haben Sie schon einmal gesehen, was aus einem Pferd für ein Riesenstrahl läuft. Warum ich, warum immer ich – ist es vielleicht wegen meines sog. Schandmauls???

Ich hatte genug vom Ausmisten, vollgepisst trollte ich mich von dannen – was für ein bepisster Tag. Pferde, meine Freunde werden das nie – ich würde immer ein Moped bevorzugen. Rein in die Garage, Tor runter, fertig! Ich muss erst einmal sehen, wie ich wieder sauber werde, würg! Diese Woche melde ich mich nicht mehr…. und nächste Woche nicht gleich!!!!! Mann, wie das stinkt….