Ein bemitleidenswertes Kerlchen

Am Sonntagmorgen brachte uns die Gemeinde in aller Herrgottsfrühe diesen Hund, sein Name ist Bobby.
Den Kleinen hat ein schwerer Schicksalsschlag getroffen – sein Frauchen ist leider verstorben.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag brach die Polizei eine Wohnung in der Krummhörn auf, in welcher die Polizisten eine Tote auffanden. Es war Bobbys Frauchen, der Hund saß neben seinem geliebten Menschen.
Die Polizisten suchten Bobbys Sachen zusammen… Impfpass, seine Medikamente, sein Kissen und das Futter. Sie holten Bobby zuerst aus der Wohnung. Der verständigte Gemeindemitarbeiter nahm sich des Hundes an und brachte ihn schließlich auf den Ulmenhof – noch vor unserem 1. Espresso.

Da Bobby ziemlich von der Rolle war – hatte er doch seinen Menschen, mit dem er Tag und Nacht zusammen war verloren – ließen wir alles liegen und stehen und kümmerten uns als Erstes um den verstörten Hund. Ein großer Spaziergang sollte ihn  ablenken, danach wurde er ein wenig betütelt und bekam etwas zu Fressen.
Es klappte so weit ganz gut mit ihm, nur wollte er auf keinen Fall alleine bleiben.

Uns war sofort klar, das dies alles so keinen Sinn hat – Bobby brauchte schnellstens ein neues Zuhause.
Vorher mussten wir natürlich abklären, ob die verstorbene Dame Angehörige hatte, Kinder, Geschwister, Nichten, Neffen… irgendwen. Natürlich eine supertolle Aufgabe für einen Sonntag. Aber Esther, die Meisten von Ihnen kennen sie ja, nahm die Sache umgehend in Angriff. Irgendwann im Laufe des Sonntags war klar, dass die Verstorbene keinerlei Angehörige hatte – wir für den Hund schnellstens ein neues Zuhause finden mussten.
Esther benutzte ihren zweiten Telefon-Finger – der erste war wundgewählt, um ein traumhaftes Heim mit netten Menschen für den Hund zu finden.

Bobby ist bereits ein älteres Tier, auf den Bildern können Sie vielleicht erkennen, dass er arg unter Grauem Star leidet – also nicht gerade die besten Voraussetzungen, um jemand für den Hund zu finden.

Um das Ganze nicht unnötig in die Länge zu ziehen:
Es ist uns schließlich gelungen, für Bobby ein älteres, ruhiges Ehepaar zu finden, welches den Hund ausgesprochen liebevoll aufgenommen hat. Und nicht nur übergangsweise, nein, Bobby hat neue Menschen, die den Hund auf „Händen tragen werden“.

Ich erspare Ihnen die Details, wieviel Telefonate Esther führte, wie angestrengt sie versuchte für Bobby eine neue Familie zu finden etc.
Wegen des grauen Stars fahren wir natürlich noch zum Arzt, wir müssen nachsehen lassen, ob der Hund behandelt werden muss. Das werden natürlich wir übernehmen, morgen oder übermorgen werde ich mit Bobby zum TA fahren – wir wollten ihn aber erst einmal in seinem neuen Zuhause ankommen lassen.

Vielleicht können Sie ein wenig nachvollziehen, wie froh wir um diesen glücklichen Ausgang des dramatischen Ereignisses sind, einige Bilder sind schon aus dem neuen Zuhause.

Welch eine Woche, erst die Katze, die nach langer Zeit wieder zu ihren Leuten konnte und dann noch ein neues Zuhause für Bobby. Uns versetzen solche Dinge in Hochstimmung – zumindest wissen wir, warum wir das alles auf uns nehmen.